SELBSTDOSIERENDER SCHUTZ VOR MIKROBIOLOGISCHER KONTAMINATION IN WASSER UND WÄSSRIGEN FLUIDEN

Die Konservierungstechnologie Silverpearls ist ein beschichtetes, partikuläres Polymermaterial, welches mit einer aus elementarem Silber bestehenden Schicht nasschemisch besilbert ist, wobei das Silber ein oligodynamisch wirksames Metall ist. Die SilverPearls dienen der antimikrobiellen Behandlung und/oder Konservierung von Wasser. Sie kommen, entsprechend ihrer Anwendung, entweder in speziell dafür gefertigten Gehäusen, als loses Schüttgut oder in speziell dafür ausgelegten Filterelementen/Filtergehäusen zur Anwendung.

Silber als Konservierungsmittel

Auf Silber basierende Produkte sind schon seit Karl des Großen zur Frischhaltung von Trinkwasser im Einsatz. Damals in Form von Silbergefäßen, in denen das Trinkwasser aufbewahrt wurde, wusste man noch nichts über die spezifische Wirkungsweise von Silber. Heute weiß man, dass es die positiv geladenen Silberionen sind, welche an den Mikroorganismen (z.B. Krankheitserregern wie Legionellen, E.Coli etc.) andocken und in über 30 verschiedenen Wirkmechanismen den Stoffwechsel der Bakterien stören bzw. zum Zelltod führen. Die mikrobiell wirkenden Silberionen haben eine einzigartige Langzeitwirkung wie kein anderer Wirkstoff. Auf Chlor oder Wasserstoffperoxid basierende Produkte können nicht im Wasser „gebunden“ werden, verflüchtigen sich und sind somit zur Konservierung nicht geeignet.

Der Wirk-Mechanismus

Im Kontakt des metallischen (Elementar-)Silbers der SilverPearls mit dem sauerstoffhaltigen Wasser/Fluid bildet sich eine konzentrationsabhängige Menge Ag+-Ionen. Diese gebildeten Ag+-Ionen werden durch Wasser/Fluide solvatisiert, treten in die fluide Phase über und werden abgetragen. Die positiv geladenen Ag-Ionen assoziieren an die negativ polarisierten Membranen von Mikroorganismen. Aus dieser, zunächst elektrostatischen Wechselwirkung entwickeln sich eine Vielzahl chemischer Reaktionen. Diese chemischen Reaktionen, mit über 30 nachgewiesenen Wirkmechanismen der Silberionen, führen bei den Mikroorganismen zu Reaktionen wie Stoffwechselstörungen & Strukturdeformationen, die wiederum von der Vermehrungsunfähigkeit bis hin zum Zelltod führen:

  • Komplexbildung mit DNA/RNA
  • Reaktionen mit Cytochromen
  • Veränderung der Membran-Permeabilität
  • Blockierung der Thiolgruppen von Enzymen (-SH SAg, z.B. Hemmung von Lactosedehydrogenase, Glutathionperoxidase)
  • Reaktion mit Carboxyl- (-COOH)- und Amino-(NH2)-Gruppen uvm.

Wie wird die Wirk-Konzentration eingestellt?

Als antimikrobielle Wirkkonzentration fungiert lediglich die Konzentration freier solvatisierter Ag+-Ionen. Die Konzentration an freien Silber-Ionen in Wasser und wässrigen Medien hängt in hohem Maße davon ab, welche weitere Stoffe (Ionen, Komplexbildner usw.) in welchen Konzentrationen im jeweiligen Fluid enthalten sind. Dieser Sachverhalt sei exemplarisch am Beispiel der in praktisch jedem natürlichen Trinkwasser enthaltenen Chlorid-(Cl)-Ionen, entsprechend dem Massenwirkungsgesetz, dargestellt:

c(Ag+) = 1,17x10-10/1,3c(Cl-)

Werden in diese Beziehung entsprechende Chlorid-Konzentrationen (Cl in [mg/L] bzw. [mmol/L]) eingesetzt, so ergeben sich die unter diesen Konzentrations-bedingungen resultierenden Silber-Ionen-Konzentrationen wie folgt:

CL– [mg/l]CL– [mol/l]Ag+ [mol/l]Ag+ [μg/l]
100,284,6750
200,562,3325
----
601,690,778
----
1002,820,465
----
2005,630,232,5

Das heißt, dass z. B. in Wasser mit einem Gehalt von 20mg Chlorid/L lediglich eine Maximalkonzentration von 25µg Silberionen/L resultiert. Es ist erwiesen, dass eine
Wirkkonzentration >5µg Ag+/L mit einer Einwirkdauer von ca. 2 Std. eine Tötungsrate von (4 … 6) Log-Stufen bewirkt und somit ein wirkungsvoller Langzeitschutz gewährleistet ist.

Einsatzbereiche

  • Trinkwasser (gemäß DIN EN 15030)
  • Raumlufttechnik (gemäß VDI 6022)
  • Luftbefeuchter
  • Prozesswasser, Kühlwasser Rohre, Leitungen, Tanks
  • Feuerlöschanlagen
  • Notduschen
  • Apparate u. Anlagenbau
  • Mobile Gastronomie & Foodtrucks
  • Camping, Boot/Yacht
  • Kühltürme
  • Verdunstungskühlanlagen (gemäß VDI 2047) uvm.

Verfügbare Gebindegrößen

  • vorkonfektioniert im Gehäuse (SIPA80, STSN-15… STSN-200)
  • Schüttgut [kg]
  • Private Label auf Anfrage

Haltbarkeit

SilverPearls sind vor Sonnenlicht geschützt, und
geschlossen lagernd, 10 Jahre haltbar. Im Kontakt mit Wasser/Fluiden hängt die Haltbarkeit bzw. Einsatzdauer von der jeweiligen Applikation ab und liegt in der Regel zwischen 12 und 24 Monaten.

Kennzeichnung

H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.

Signalwort: Achtung

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

Wirkstoff: Silber (Ag+)
BauA-Reg. Nr. N-72324
CAS.-Nr.: 7440-22-4

Technisches Datenblatt (PDF)